Ihre Notfallapotheke aus der Natur für Zuhause
Ein Kräutergarten ist nicht nur schön und macht viel Freude, sondern auch bei Notfall- Situationen hilfreich. Ideal ist es natürlich, sich schon bevor man einen Notfall im eigenen Hause oder am eigenen Leibe erfährt, mit der Wirkung der verschiedenen Kräuter auseinander zu setzen. Jede Situation, die man gedanklich durchgespielt hat, verliert im Akutfall ihre Schärfe, da, zumindest gedanklich, alles durchgespielt wurde.
In jedem Haushalt sollten einige Dinge parat stehen, sodass man sie im Notfall einfach zur Hand nehmen kann. Optimaler weise gibt man diese Dinge in eine schöne Schachtel, von der die ganze Familie weiß, wo sie zu finden ist. Von Zeit zu Zeit, am Besten um den Jahreswechsel, sollte man diese Schachtel durchsehen, um sich zu vergewissern, ob alle Kostbarkeiten, die in dieser Schatzkiste aufbewahrt werden, noch funktionsfähig und einsatzbereit sind.
Wenn man nun die Schätze des Kräutergartens so verpackt, dass sie in unserer Erste- Hilfe- Kiste Platz haben, setzt dies voraus, dass man um die Wirksamkeit der verschiedenen Pflanzen Bescheid weiß. Das ganze Jahr über sollte man mit den grünen Helfern in Kontakt stehen um die Botschaften, die sie andauernd an uns und ins Universum versenden, verstehen und umsetzen zu lernen.
In diese Notfalls- Apotheke gehören ein Fiebermesser, eine Anzahl verschiedener Tücher, Socken und verschiedene Kräuter in unterschiedlichen Verarbeitungen. Einige elastische Binden verschiedener Länge sollten genauso zu finden sein wie ein hübscher Thermophor, idealerweise mit einem Überzug, damit er nicht direkt auf die Haut zu liegen kommt. Eine Wärmeflasche (oder Thermophor) sollte sowieso Grundausstattung jeder Haus- und Reiseapotheke sein. Pro Person im Haushalt sollte es idealerweise eine Wärmeflasche geben. Die Auswahl an Tüchern, Socken und Wärmeflasche sollte hübsch in einer Kiste griffbereit hergerichtet werden. Auch 1 kg grobes Meersalz gehört in unsere Schatzkiste. Weiters gehört in diese Hausapotheke ein Fläschchen mit Propolis- Tinktur.
Hier nun eine kleine Auswahl an Erste- Hilfe Maßnahmen:
Wenn die Grippe zu kommen droht oder Erschöpfung lähmt:
Ein Bad mit Meersalz hilft bei Übelkeit, Erschöpfung, wenn eine Grippe im Anrollen ist oder einfach so, wenn man vielleicht emotional überfordert oder erschöpft ist. Man kann entweder mit einer Hand voll Meersalz ein Fußbad machen, oder ein Ganzkörperbad. Anschließend bitte unbedingt nachruhen.
Bei Fieber:
Mit den Socken aus unserer Schatzkiste Essig- (auf 1/8 l Wasser 5 EL Essig, in das man die Socken eintaucht, gut auswindet, anzieht und trockene Tücher darüber packt) oder Lavendel (1/8 l heißes Wasser, 1 TL Lavendelblüten, 5 Minuten ziehen lassen, Socken eintauchen, auswinden, anziehen) lassen sich leicht “Patscherl“ machen.
Gegen Fieber und das Gefühl einer nahenden Erkältung sollte immer Lindenblüten- und Holunderblütentee vorrätig sein. Im Ernstfall kann dann eine Mischung 1:1 getrunken, inhaliert oder als Bad genossen werden.
Bei Insektenstichen (Gelsen, Zecken, Bienen, etc.):
Insektenstiche können wunderbar mit zerriebenem Spitz- oder Breitwegerich versorgt werden. Sobald irgendwo ein Insektenbiss auftaucht, entweder den Spitzwegerich zwischen den Fingern zerreiben oder ihn Kauen. Den Pflanzenbrei auf die betroffene Stelle auftragen. Man kann auch Propolis direkt auf Insektenstiche geben. Dies desinfiziert garantiert.
Bei Sonnenbraund oder Verbrennungen:
Bei Sonnenbrand können Hauswurz oder die Blätter vom Holler verwendet werden. Bei Verbrennungen, egal ob durch Feuer oder durch die Sonne, sofort einige Blätter Hauswurz in der Mitte auseinander schneiden und die Gelseite auf die Brandblasen oder Rötungen legen. Ebenso kann man Holunderblätter zerreiben und auf die betroffenen Hautstellen legen. Diese Anwendung alle halben Stunden erneuern.
Bei Schlafstörungen und nervösen Zuständen:
Lavendel hilft bei Erschöpfung, bei fiebrigen Zuständen und dem Gefühl des Ausgelaugt- Seins entweder als Tee oder als Fuß- / Ganzkörperbad. Auch Johanniskraut, ein Tausendsasa der Blütenwiese, kann gute Dienste leisten, zum Beispiel getrunken als Tee bei depressiven Verstimmungen, Schlafstörungen und Unruhe. Das Johanniskrautöl kann bei Muskelverspannungen oder Quetschungen eingerieben werden und natürlich auch bei Verbrennungen zur Anwendung kommen.
Bei Krämpfen:
Bei Krämpfen im Unterleib oder auch bei Bauchkrämpfen helfen Öleinreibungen von Bohnenkraut- oder Johanniskrautöl. Dieses Öl kann in den Unterleib, oder wo auch immer Krampfzustände herrschen, eingerieben werden und dann eventuell (wenn es sich angenehm anfühlt) mit einer Wärmeflasche zusätzlich versorgt werden.
Bei Zyklusstörungen:
Wenn der Hormonhaushalt durcheinander geraten ist durch Schwangerschaft, Geburt oder wenn die Regel Kapriolen schlägt, sind Frauenmanteltee oder eine Mischung aus Erdbeerblätter: Himbeerblätter: Brombeerblätter zu gleichen Teilen als Tee getrunken hilfreich. Dieser Tee kann auch regelmäßig von der gesamten Familie getrunken werden.
Bei Verdauungs- Beschwerden:
Propolis eignet sich bei Verdauungsbeschwerden. Man kann über den Tag verteilt mehrmals Propolistropfen direkt auf die Zunge einnehmen. Dies hilft ein überlastetes Verdauungs- System wieder „einzurenken“. Auch bei Übelkeit kann man auf Propolistropfen zurück greifen.
Wenn einmal der Magen streikt, bläht oder übersäuert ist, hilft eine Rollkur mit Pfefferminztee oder Salbeitee. Wem Schafgarbe besser schmeckt kann auch Schafgarbentee verwenden.
Es versteht sich von selbst, dass der Zigarettenkonsum eingestellt werden soll und auf Kaffeegenuss einige Zeit verzichtet werden soll. Auch Gebratenes, Saures (z.B. Essiggurkerln) und Knabbergebäck sollen gemieden werden. Die Rollkur wird in der Früh vor dem Aufstehen durchgeführt. Und so wird sie gemacht:
½ l Tee wird zubereitet, in angenehmer Trinktemperatur in eine Thermoskanne gefüllt und aufs Nachtkästchen gestellt.
Nun trinkt man 1/8 l Tee und legt sich auf den Rücken. Nach 5-15 Minuten trinkt man wieder 1/8 l und legt sich auf eine Seite. Nach weiteren 5-15 Minuten wird wieder 1/8 l Tee getrunken. Nun liegt man am Bauch, um nach weiteren 5-15 Minuten und dem letzten 1/8 l Tee auf der anderen Seite zu liegen. Man hat sich Tee trinkend gerollt – der Heiltrank konnte den nüchternen Magen gründlich benetzen. Diese Prozedur sollte an 7 Tagen wiederholt werden. Werden die Beschwerden nicht besser, ist fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Um in einem Notfall all diese Tees griffbereit zu haben, ist es sinnvoll genannte Kräuter in Sackerl verpackt in der Notfalls- Apotheke bereit zu haben. Auch die genannten Öle, Propolistropfen und das Meersalz.
So können Sie Ihre eigenen Kräuteröle herstellen:
Idealerweise werden Kräuter mit Sonnenblumen-, Oliven- oder Distelöl zu Kräuterölen angesetzt. Die Kräuter werden in einem Zeitraum von 3- 6 Wochen ( je nach Gefühl) im Öl der Sonne ausgesetzt. Dann werden die Pflanzenteile entfernt und das Öl in einer möglichst Licht geschützten Flasche aufbewahrt.
Checkliste für Ihre Notfall- Apotheke zu Hause:
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Fiebermesser
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Tücher (alte Socken, …)
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Wärmeflasche
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1 kg grobes Meersalz
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1 Fläschchen (20 ml) Propolis- Tinktur
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1 Fl (250 ml) Bohnenkrautöl
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1 Fl. (250 ml) Johanniskrautöl
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30g Lindenblütentee
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30g Holunderblütentee
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30g Lavendeltee
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30 g Frauenmanteltee
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30g Erdbeerblätter
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30g Himbeerblätter
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30g Brombeerblätter
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30g Pfefferminztee
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30g Schafgarbentee
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30g Salbeitee
„Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen“ Mutter Natur ist gütig und hat eine Vielfalt an helfenden Grünkindern für uns wachsen lassen. Wenn wir verstehen sie zu nutzen, hat alles Leid ein Ende.