Braucht die Frau Hormone?

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Durch den Blätterwald weht beständig ein Thema: Hormonersatz für die Frau. In letzter Zeit ließ eine amerikanische Großstudie aufhorchen, die erstmals ein sehr kritisches Licht auf die Verschreibung von Hormonen warf. Was hat es mit diesem Thema auf sich, wieviel Hormone braucht die Frau?

 
Der Körper ist ein sehr komplexes Gebilde. Die verschiedenen Drüsen des Körpers setzen abhängig von Alter, Jahreszeiten und individuellem Biorhythmus einen fein abgestimmten Cocktail von Hormonen frei, der die einzelnen Körperfunktionen regelt. Alle Körperfunktionen wie die Verdauung von Speisen, die Bildung von Blutbestandteilen, das Aufnehmen von Mineralstoffen, das Wachsen unseres Körpers wird von Hormondrüsen gesteuert. Auch das Ausbilden von sogenannten sekundären Geschlechtsmerkmalen wie Bartwuchs, Brustwachstum, Schambehaarung, geschlechtsspezifische Fettverteilung, Stimme, Beginn und Ende der Regelblutung, Empfinden von Lust – dies alles wird von einem Hormoncocktail gesteuert und ausgelöst.

 
Hormondrüsen im Gehirn setzen Stimulationshormone frei, die dann auf die Eierstöcke und die Gebärmutter einwirken um z.B.: die erste Regel (Menarche), den monatlichen Regelzyklus oder das Ausbleiben der Regel (Menopause) zu bewirken.

 
Wenn mehrere Frauen in einem Haushalt leben, kann man beobachten, dass sie zumeist zur gleichen Zeit menstruieren und weiters, dass sich der Regelzyklus der älteren Frauen an den der Jüngeren anpasst. Der ganze Körper und seine Regulationssysteme sind sehr empfindlich. Unser hochentwickelter Organismus ist viel empfindsamer und empfindlicher als wir es wahrhaben wollen.

 
Er reagiert sehr empfindlich auf emotionelle Aufregungen, Stress, Ernährungsmangel, Krankheit, Reisen etc. Der Regelzyklus, der Eisprung, die Dauer der Monatsblutung können durch genannte Faktoren beeinflußt werden. Gleichzeitig kann Frau durch genaues Beobachten ihres Körpers sehr genau wahrnehmen, was ihr guttut, was sie nährt und was sie schwächt bzw. was ihr schadet. Durch die Regelblutung hat Frau ein regelmäßiges sichtbares Signal wie es ihrem Körper geht. Durch die im monatlichen Rhythmus fühlbare Veränderung im Körper ist Frau dem Puls der Natur sehr nahe. Die Natur verändert sich im Rhythmus der vier Jahreszeiten, ebenso im Rhythmus des Mondes: Vollmond, abnehmender Mond, Neumond, zunehmender Mond. Der Zyklus der Frau folgt genau diesem Rhythmus: Eisprung, Phase der Vorbereitung auf eine eventuelle Schwangerschaft, Regelblutung, Aufbau der Schleimhäute. Der ganze Frauenkörper verändert sich in diesem Zyklus, die Brüste, der Wasserhaushalt, die emotionale Empfindsamkeit. Je früher die Frau erkennt, wie ihr Körper schwingt, desto besser kann sie ihr Frausein annehmen und genießen.

 
Ist uns Frauen bewusst, welch wunderbaren Körper wir besitzen? Es ist die eigentliche Qualität und Stärke der Frau sich den ständigen Veränderungen die in ihrem Körper monatlich passieren hinzugeben. Widerstand gegen diesen natürlichen Rhythmus erzeugt wie in der Natur (z.B. ein Bach, in den ein großer Felsblock fällt) Stau. Dieser Stau kann sich
äußern, dass z.B. die Brüste schmerzhaft anschwellen, die Beine sich gestaut anfühlen, der Bauch weh tut, weil er staut, also die Verdauung nicht funktioniert.

 
Je nach Alter und Aufmerksamkeit kann Frau ihren Körper unterschiedlich wahrnehmen. Faktoren des täglichen Lebens können die Bildung von Stauungen zusätzlich fördern, z.B. Kaffeegenuss, wenig Bewegung, tägliches verzehren von Süßigkeiten und/oder Salzgebäck, Ernährung durch hauptsächlich Weißmehlprodukte, tägliches Verzehren von Wurst und Fleisch, wenig Schlaf, trinken von weniger als zwei Liter Flüssigkeit, um nur einige Auslöser von Stauungsauslöser zu nennen. Die Art wie wir zur Zeit Leben, fördert Stauungen.

 
Auch wird uns die Kunst den Körper anzunehmen und zu verstehen selten beigebracht. Selten werden Mädchen liebevoll auf die erste Regel, die zyklischen Veränderungen ihres Körpers, ihr Frausein vorbereitet. Auch die Probleme wie Pubertätsakne, Gewichtschwankungen, Regelschmerzen vor und während der Blutung und später dann Wechselbeschwerden wurden früher von den Frauen selbst behandelt, indem altes Wissen von Frau zu Frau weitergegeben wurde oder eine weise Frau zu Rate gezogen wurde. Viele Frauen konnten sich einen Arztbesuch ja gar nicht leisten.

 
Die letzten Jahrzehnte waren zudem durch den „modernen“ Gedanken geprägt, dass 1. die Gesundheit jederzeit repariert werden kann ohne viel eigenes zutun und 2. Gesundheit durch Einnehmen von Medikamenten oder durch eine Operation wiederhergestellt werden kann.

 
Ad. 1) ich bin davon überzeugt, daß die Gesundheit jederzeit wieder hergestellt werden kann, allerdings erfordert dies die Bereitschaft zur Veränderung. Veränderung in dem Sinn, dass Lebensweise, Gewohnheiten, innere Einstellung im Sinne der Harmonie mit dem großen Ganzen hergestellt wird. Diese innere Bereitschaft zur Umkehr ist die Voraussetzung, dass Heilung im ganzheitlichen Sinn möglich wird.

 
Ad. 2) Medikamente oder gar Operationen können ohne Frage zur Gesundung beitragen, aber sie können die wahren Ursachen für das Entstehen der Krankheit nicht beseitigen. Der Boden zur Entstehung der Gesundheitsstörung liegt tiefer, der Zugang und die Korrektur der Ursache kann kaum mit einem Schnitt oder der Einnahme von Arzneien korrigiert werden.

 
Vor ca. 40 Jahren wurde das Leben der Frau durch eine sensationelle Entdeckung verändert. Das erste hormonelle Verhütungsmittel, in weiterer Folge kurz „Pille“ genannt, kam auf den Markt. Eine neue Dimension der sexuellen Freiheit wurde Frau damit in die Hand gegeben. Fast jede Frau, zwischen dem 12. und 50. Lebensjahr, hat irgendwann ein auf Verhütung ausgerichtetes Hormonpräparat ausprobiert, ich auch.

 
Die Frage ist folgende: Ist jeder Frau klar, dass sie mit der täglichen Einnahme eines kleinen Dragées Einfluss auf ihr gesamtes Hormonsystem ausübt? Dass dieses Dragée Einfluss auf den gesamten Organismus hat?
Es ist keine Frage, dass durch die Pilleneinnahmen Akne verschwindet, Regelschmerzen kaum auftreten, Brustspannen nachlässt, sich oft das Gewicht verändert. Aber wenn ein Mittel so stark wirken kann, wirkt es dann nur gut?
Fast vergessen ist, dass Mutter Natur für Frauen jeden Alters Hilfsmittel auf der Wiese wachsen lässt. Gratis für alle frei zugänglich. Hier ein paar Hilfsmittel, die leicht selbst angewendet werden können, vorausgesetzt die Beschwerden wurden ärztlich abgeklärt. Achtung: alle Tees nach 3 Wochen wechseln oder für 3 Wochen absetzen!

 
Bei Regelschmerzen:
-) Bohnenkrautöl in den Unterbauch einreiben oder in den Steißbeinbereich. Bohnenkrautöl gibt es im Handel, man kann es auch leicht selbst herstellen.
Bohnenkraut wird klein geschnitten und lagenweise mit Sonnenblumen- oder Olivenöl übergossen. Die letzte Schicht bildet wieder Öl. In Öl konservierte Pflanzen sollten in kleinen Gebinden aufbewahrt und kühl gelagert werden. Beim Entnehmen ist auf strikte Sauberkeit zu achten. Bis das Öl alle Aromastoffe aufgenommen hat, dauert es ca. 3 Wochen.
-) Unterleibsauna mit Bohnenkraut, Schafgarbe, Ysop und Lavendel machen: Wasser in einen Kübel oder Schaff füllen und sich dann auf den mit Kräutersud gefüllten Kübel setzen. Eine Decke umhüllt Körper und Kübel. Es sollten die Füße mit Socken bekleidet und die Nierengegend gut eingewickelt sein. Die Kräuter können zusätzlich auf Unterschenkel und Unterleib gepackt werden.
-) Die gute alte Wärmeflasche hilft ebenso schon seit vielen Jahren Regelschmerzen zu beheben. Allerdings Achtung, wenn die Blutung schon begonnen hat, kann die Wärme den Blutfluss verstärken.
-) Folgende Tees helfen Krämpfe zu lindern: (Wie mache ich einen Tee: eine Prise, d.h. eine Menge, die zwischen drei Finger passt, reicht für einen Liter. Man nimmt eine Prise Kraut, übergießt diese mit 1 l Wasser, deckt diese zu und lässt sie ca. 5 Minuten ziehen.)
Melisse, Tormentill, Schafgarbe, Frauenmantel, Hopfen
-) Verschleimendes meiden, d.h. Kuhmilchprodukte, Kaffee, Nikotin, Süßes und Salziges.
-) Bewegung an der frischen Luft machen

 
Bei Brustspannen:
-) Süßes und Salziges meiden, da so zusätzliches Wasser im Körper gebunden wird.
-) Einen Kartoffel- oder Reistag einlegen, d.h. einen Tag lang nur in der Schale gekochte Kartoffel essen, oder eine Tasse Vollreis mit einem Apfel und 4 Tassen Wasser kochen und über den Tag verteilt essen, dazu viel Wasser oder Tee trinken. Der Urin sollte hell sein und nicht riechen.
-) Folgende Tees entwässern: Brennessel, Birkenblätter, Zeller, Zinnkraut.

 
Regelbedingte Verstimmung:
-) Bewegung an der frischen Luft machen.
-) Ausreichend schlafen.
-) Folgende Tees wirken ausgleichend auf die Stimmung: Hopfen, Baldrian,. Melisse, Lavendel, Rosenblätter.

 
Pubertätsakne:
-) Süßes (wie Schokolade, Kekse etc.) und Salziges (Chips etc.) vermeiden.
-) Softdrinks, Kaffee, Schwarztee meiden.
-) 2 l Kräutertee und Wasser trinken, täglich.
-) Täglich einen Apfel und eine Karotte essen.
-) Das Gesicht 1 bis 2 Mal pro Woche peelen, z.B. 1 EL Weizenkleie mit 2 EL Wasser verrühren und damit das Gesicht und Dekoltée peelen. Dann echten Bienenhonig auf das Gesicht auftragen und 20 Minuten einwirken lassen. Anschließend mit lauwarmen Wasser abwaschen und eine leichte Feuchtigkeitscreme auftragen.
-) Nur zwei Mal pro Woche Fleisch und Wurst essen.
-) Gesichtsdampfbad mit Ysop, Schafgarbe, Kamille und Lindenblüten machen. Folgende Gewürze eignen sich fürs Dampfbad: Salz, dabei gibt man auf 1½ l Wasser 1/4 kg Salz, lässt es kurz aufwallen und läßt das Gesicht bedampfen. Wacholderbeeren, Salbei, Rosmarin, Ysop, Minze: Man wählt das Kraut, mit dem man dampfbaden möchte, aus und gibt auf 1 ½ l kochendes Wasser 2 EL getrocknetes Kraut, lässt es 10 Minuten ziehen und dann mit dem Topf dampfbaden. (Vorsicht bei Kindern! Das Wasser unbedingt auf eine ungefährliche Temperatur abkühlen.)

 
Wechselbeschwerden:
-) 3 bis 4 Mal pro Woche Bewegung an der frischen Luft.
-) Täglich den ganzen Körper trocken bürsten, dann kalt abwaschen.
-) Entdecken und würdigen Sie die Aspekte Ihres Frauseins und Ihres Alters.
-) Eine Gesellschaft braucht Großmütter, braucht weise Frauen, die den Jungen mit ihrer Lebenserfahrung den Weg durchs Leben ebnen bzw. mit Rat aushelfen können.
-) Tees: Alantwurzel, Eibischwurzel ( 1EL Wurzel und ½ l Wasser 2 Stunden oder über Nacht einweichen, dann auf 45°C erwärmen), Frauenmantel, Schafgarbe, Himbeer, Brombeerblätter.

 
Scheidentrockenheit
-) 3 Mal pro Woche ein Minitampon in eine Mischung aus 1 TL Joghurt und 1 TL Sesamöl tauchen und über Nacht in die Scheide geben.

 
Wallungen
-) Süßes, Kaffee, Schwarztee, Fleisch, Wurst meiden.
-) Täglich Sojaprodukte, 1 Apfel und 1 Karotte essen.
-) Täglich Sport oder zumindest Bewegung an der frischen Luft machen.
-) Folgende Tees kühlen: Salbei (1 Prise und ½ l Wasser 3 Minuten kochen), Pfefferminze, Brennnessel.
-) Körper täglich trocken bürsten, dann mit kaltem Salbeitee abwaschen.